Mittwoch, 25. April 2012

Freitag, 20. April 2012

Jugend

Ich fühle ein unruhiges Zittern
ein rastloses Wandern im Wind
sehe leere Blätter zerknittern
und Erwachsene in jedem Kind

Ein Geist des offnen Widerstands
der sich in den Herzen regt
man schreit nach Luft und Toleranz
vom Urteil weggefegt

Verloren. Verloren im Ich
Verloren im Hier und mit Recht
Man lässt uns wohlwollend im Stich
unterteilt uns in "Gut" und in "Schlecht"

Wie lang noch geht es bis zum Knall
Wie lange warten wir?
Verborgen hinterm Vorwandswall
alleine jetzt und hier

Montag, 16. April 2012

Der Lastenträger

Der Lastenträger spricht zum Berg:
„Sei nicht so hoch du Felsenklotz!“
Der Berg spricht voller Wut zum Zwerg:
„Wer ists denn der den Wettern trotzt?

Ist nicht bloss jener dazu mächtig
der die Welt von oben sieht?
Nicht bloss jener der so prächtig
im Sturme über die Wolken flieht?

Drum schweige rasch du Einfallspinsel!
Und bleibe in dir selbst versunken!
Will trotzdem sein dir eine Insel
wenns Tal ist in der Flut ertrunken!“

Dienstag, 10. April 2012

Gut und Schlecht

Herr Gut und Herr Schlecht
die zanken sich oft
in lautem Gefecht
wird munter gezofft

und jedes Mal siegt
(wie solls sonst auch sein)
Herr Gut denn er kriegt
den Schlechten halt klein

Und wenn auch Herr Schlecht
mal der Stärkere ist
so wirds doch gerecht
durch das Rätsel der List

Herr Schlecht wird gut
Herr Gut wird schlecht
aus Angst wird Mut
aus Glück wird Pech

und wer auch nun das Rätsel löse
der achte auf den lehrenden Ton
Herr Gut ist gut, der Andere Böse
und doch sind beide dieselbe Person

Sonntag, 1. April 2012

Wissenschaft

Die Wissenschaft hats wohl gerafft
dass wissen noch kein Wissen schafft
und schnell im Hirn ne Lücke klafft
wenn Wisser mal dahingerafft

drum gabs schon bald die Lexika
(die nennt man heut mit -edia)
und bald konnt jeder Idiot
erlernen was das Büchlein bot

obs richtig war stand ausser Frage
das tut es auch noch heutzutage
weil alles was dort drinnen steht
wohl wissen ist, das nie vergeht

denn jener der das Wissen schafft
dient nunmal der Wissenschaft
und wenn auch längst dahingerafft
so glaubt man doch der Wisserschaft

Wut

Sturmwind strömt durch alle Spalten
in mein Haus zu finstrer Nacht
verzweifelt such ich mich zu halten
vor der Klaue seiner Macht

fortgerissen Hab und Gut
das Holz getränkt im dunklen Blut
des Ichs das stirbt wie nackte Glut
erstickt am schweren Stein der Wut

und wütend zieht der Wind hinfort
nachdem sein Werk vollbracht
und es sinkt auf den verlassnen Ort
der Todesschleier sacht